Freitag, 6. März 2015

Der Berg ruft!

Da ich am 2. März Geburtstag hatte, habe ich mir erlaubt, am Montag und Dienstag vom Unterricht frei zu nehmen. Für diesen Tag habe ich mir eine Tour zum Mount Kamerun gewünscht. Es sollte am ersten Tag zum Zeltplatz "Mens Spring" gehen, dann am Montag zu den Vulkanen und am Dienstag wieder zurück. Mit von der Partie waren Birgit, Andrea, Jana, Karin und ich.

Sonntag, 1. März
Noch geht's gemütlich durchs Farmland
Um 6:30 Uhr klingelt der Wecker. Wir müssen raus, da wir zwischen sieben und halb acht bei Thompy, unserem Guide, sein sollen. Am Abend vorher haben wir schon gepackt, so dass es nach einem kräftigen Frühstück fahren wir ziemlich weit nach oben zu Thompys Haus, wo schon die Porter warteten. Die Porter sind die Träger, die für uns Zelten, Isomatten, Schlafsäcke, Essen usw. nach oben transportierten. Wir mussten nur unseren Tagesrucksack tragen mit Keksen, Bananen und Wasser und Regensachen.
Dann ging es mit dem Taxi zum Ausgangspunkt der Wanderung. Der erste Teil am Farmland entlang war noch angenehm, dann ging es los: sieben Stunden bergauf über Stock und Stein. Am Wegrand gab es immer wieder viel Fauna zu bewundern. Birgit und mir fiel es immer schwerer, den Weg zu bewältigen und wir waren froh, als Thompy uns Stöcke schnitt. Anschließend ging es durch die Savanne, die wohl erst vor kurzem abgebrannt wurde. Laut Thompy durch - illegale - Jäger, die damit die Antilopen trieben um sie dann abzuschießen. Wir durchquerten dann das Lavafeld, das beim letzten Vulkanausbruch entstand und den Elefanten den Weg zum Mens Sprich abschnitt.
Ein Problem war das Wasser: da unsere Porter mit dem weiteren Wasser nicht so früh los gingen, kamen sie erst kurz nach uns in Mens Spring an und wir mussten mit unseren Wasservorräten streng haushalten.
Kurze Rast nach großer Anstrengung
So kamen zumindest Birgit und ich völlig erschöpft und am Ende unserer Kräfte an und legten uns erstmal ins Gras. Inzwischen kamen auch unsere Porter an und wir konnten zunächst einmal unseren Durst stillen.
Men Spring war eine Enttäuschung. Da diese Quelle früher mal von Elefanten als Wasserstelle verwendet wurde, dachte ich, dass zumindest ein Teich vorhanden wäre. Doch das erwies sich als Trugschluss. Die Quelle war eingefasst und mit einem Deckel von ca. 20 x 30 cm versehen. Das Wasser musste man mit einer abgeschnittenen Wasserflasche schöpfen. Vor der "Quelle" befand sich nur eine Pfütze- An waschen war hier nicht zu denken.
Thompy beim Kochen
Die Porter und Thompy stellten die Zelte auf und bereiteten die Kochstellen vor. Sie hatten alles dabei, sogar frischen Fisch. Thompy frittierte ihn in Öl. Dazu gab es Reis mit Erdnusssoße. Es dauerte allerdings noch einige Zeit, bis das Essen fertig war und so aßen wir im dunkeln. Es schmeckte hervorragend. Da wir alle müde waren, gingen wir früh zu Bett. Wir im Zelt und die Porter mit ihren Schlafsäcken auf Heubetten.

Montag, 2. März
Es ist schon toll, morgens im Zelt im Freien aufzuwachen und den Sonnenaufgang zu genießen. Karin wünschte mir alles Gute zum Geburtstag und bald gab es Frühstück:
Das kamerunische Vierkantbrot mit Erdnuss-Kakao-Creme. Allerdings hatten wir vorgesorgt und Kiri-Käse, vegetarischen Brotaufstrich und Salami dabei. So konnten wir auch dieses Brot essen. Als Getränk gab es frisch aufgebrühten Pfefferminztee, der dort in Massen wächst. Nach dem Essen hatten die Porter viel Zeit, die Zelte anzubauen und alles zu verpacken. Wir fünf machten uns auf, die Krater zu besichtigen.
Durch den Vulkansand
Zunächst ging es wieder bergauf, aber nicht so anstrengend wie am erste Tag. Der Weg war weitgehend einfach und wir durchquerten Lavafelder und Lavasand bis wir zu den Vulkanen kamen. Thompy erzählte uns, dass es insgesamt 14 Vulkane in dieser Gegend gibt, die jederzeit wieder aktiv werden können. Es war beeindruckend, vom Kraterrand in den Vulkantrichter zu schauen. Die Steine am Kraterrand waren warm, so dass wir einen Eindruck bekamen, was ein paar Meter unter und geschieht.
Vulkane, Vulkane, Vulkane
Nach ausführlicher Besichtigung der Krater ging es wieder abwärts. Wir beschlossen, noch einige Zeit zu laufen, damit wir am dritten Tag nicht mehr so viel haben. Wir waren nämlich abends, das heißt um 16 Uhr, zum Essen eingeladen. So ging es den gleichen Weg zurück, was für mein Knie nicht immer angenehm war. Am ersten Lagerplatz kamen wir schon um 15 Uhr an, was definitiv zu früh war, so dass wir uns entschieden, weiter zu laufen und uns einen Lagerplatz im Wald zu suchen.
Zeltplatz mitten im Wald
An einer ebenen Stelle schufen die Porter in kurzer Zeit einen Lagerplatz für unsere Zelte und für die Kochstelle. Heute gab es Spaghetti mit Tomatensoße, in der auch eine große Menge frisches Gemüse war. Es schmeckte wieder sehr gut und wir tranken dazu eine Flasche Wein auf meinen Geburtstag.




Dienstag, 3. März
Nach einer angenehmen Nacht und einem ausführlichen Frühstück wieder mit frisch gebrühtem Pfefferminztee und unseren zusätzlichen Vorräten ging es zurück nach Bogwango im Norden von Buea.









Dort verabschiedeten wir uns von unseren Portern und von Thompy und mit dem Taxi ging es zurück nach Mile 14 zum HOTPEC. Drei erlebnisreiche und anstrengen Tage lagen hinter uns.

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