Samstag, 28. Februar 2015

Inauguration

Andrea und Karin beim Streichen
Heute wurde die Erweiterung der Baby's Unit im HOTPEC eingeweiht. Dies ist wörtlich zu nehmen, da die Kirche hier eine große Rolle spielt. Diese Erweiterung wurde in den letzten Jahren auf Initiative von Hanne Nies-Ramminger - hier genannt Mamalore - gebaut und von vielen Unterstützern mit finanziert unter anderem vom Karlsruher Verein Oyli Beti e.V. Mit gemeinsamer Untzerstützung aller hier wurden die Räume her- und eingerichtet. Da wurden Betten neu gestrichen, ein Brett für Zahnbecher angebracht, Ballonlampen aufgehängt und die Wände bunt verziert und und und.

Hanne am Ehrentisch
Nun war es dann soweit und um 12 Uhr begann die große Einweihungsfeier. Wie üblich mit einem Opening Prayer (Gebet) und Singing of the National Anthem (Singen der Nationalhymne). Anschließen gab es einen Welcome Song der HOTPEC Kinder. Die HOTPEC babies stellten das Wirken von Mamalore dar: die Versorgung mit Milch (zuerst mit Milchpulver, dann - seit die Kühe da sind - mit richtiger Milch) und mit Obst. Ballet dance der kleineren und größeren HOTPEC Mädchen ergänzte das Programm.
Ein Höhepunkt war eine Talkrunde des HOTPEC-TV: ein Schüler und eine Schülerin interviewten Hanne, Beatrice und Triphina, die Leiterin des Schulbereiches des HOTEC.
Hanne wird interviet
Hanne wurde dabei unter anderem gefragt, welche Projekte in Zukunft gefördert werden müssen: ein neuer Schulbus ist notwendig und die Schlafräume der Mädchen und Jungen müssen dringend erweitert werden, da diese keinerlei Privatsphäre haben. Nach einer Festrede und dem Thanksgiving Song der HOTPEC Kinder wurde der Einweihungskuchen angeschnitten. Hier ist es üblich, dass ein Spendenkorb aufgestellt wird und jeder, der ein Stück Kuchen abhaben will, etwas in den Spendenkorb wirft. Auch in der Einladung wurde ausdrücklich um Spenden gebeten! Das ist nicht verwunderlich, da das HOTPEC weiter auf Spenden angewiesen ist.








Das Band wir durchgeschnitten
Anschließend ging es dann zum Neubau, wo feierlich das Band durchgeschnitten und zur Besichtigung eingeladen wurde. Vor lauter Freude über die neue Einrichtung stimmten die Leute ein Lied an. Alle lobten, was Hanne und ihre Freunde hier auf die Beine gestellt haben.











"Mamalore" bringt Milch
Sofort wird gespielt
Hinten v.l.n.r.: Comfort, Birgit, Frieder, Ernestine
Vorne v.l.n.r.: Jana, Andrea, Zadock, Hanne mit Fortune, Beatrice, Karin

Donnerstag, 26. Februar 2015

Erste Erfahrungen

Montag, 16. Februar, 7:50 Uhr
Ich begebe mich nach einem schnellen Frühstück ins  Vocational College, um pünktlich um 8 Uhr da zu sein. Wer allerdings nicht anwesend ist, ist Mr. Gilles, der Mathelehrer. Er kommt ca. 20 Minuten später. Inzwischen habe ich festgestellt, dass es üblich ist, dass die Lehrer zu spät kommen oder ihren Unterricht überziehen. Während des Unterrichts herrscht allerdings strenge Disziplin und es wird auch schon mal ein Klaps verteilt oder ein Schüler muss sich in der Bank hinknien.
Mr. Gilles studiert Geoingenieurwesen hier in Buea und möchte nach seinem Masterabschluss auf einer Bohrinsel in Limbe arbeiten. In der Bucht von Guinea wird hauptsächlich von Kamerun und Nigeria Erdöl gefördert.
Der Unterricht von Mr. Gilles ist gut vorbereitet. Allerdings müssen die Schüler alles von der Tafel abschreiben, was den Unterricht merklich verlangsamt. Es gibt zwar im Office einen großen Kopierer, aber Kopien - sprich Kopierpapier - ist für hiesige Verhältnisse sehr teuer. So wird alles von der Tafel abgeschrieben. Einige der Schüler haben auch Schulbücher, aber halt nicht alle.
Bei meinen Wiederholungsstunden wende ich etwas andere Methoden an, vor allen Dingen viel Tafelarbeit, um zu sehen, wir die Schüler reagieren. Dabei stellte ich fest, dass durchweg positiv auf  den Methodenwechsel reagiert wird.

Donnerstag, 26. Februar
Inzwischen war ich schon einige Male im Unterricht zum Hospitieren und habe auch schon Wiederholungsstunden gegeben. Mein Eindruck ist, dass die Schüler (fast alle) sehr wissbegierig sind und lernen wollen. Natürlich sind sie ganz wild darauf, mit einem der mitgebrachten Laptops erste Schritte an einem PC zu unternehmen.

Donnerstag, 19. Februar 2015

Erster Unterricht

Seit 16. Februar besuche ich den Unterricht im Vocational College hier im HOTPEC. Montags hospitiere ich meistens, da da der allgemeine Unterricht stattfindet. Das heißt, alle "trades" einer Stufe sind zusammen. So bin ich bei Mr. Gilles in Mathematik und bei Mr. Fritz in Computer Science. Nachteil ist, dass gerade diese beiden Fächer parallel stattfinden. Also bin ich abwechselnd bei Mr. Gilles und bei Mr. Fritz.
Am 17. Februar hatte ich eine ausführliche Besprechung mit Mr. Martin, dem Principal oder Headteacher des Vocational College, um meinen Einsatz abzusprechen. Er ist sehr engagiert und ich habe den Eindruck, dass er alles dransetzt, damit die Azubis vom 4. Lehrjahr die Prüfung bestehen. So bietet er den Azubis des 4. Lehrjahres an (mit mehr oder weniger Druck!), auch samstags zu kommen. So werde ich als ab 14. März, wenn Karin wieder nach Hause geflogen ist, auch samstags in den Unterricht gehen.
Für mich ist es zunächst sehr wichtig, das Unterrichtssystem hier in Kamerun zu begreifen und auch die Mentalität der Leute. Eine Unterrichtseinheit dauert hier 50 Minuten, es gibt keine (offiziellen) Pausen außer einer halben Stund mittags. Allerdings wird es mit den Zeiten nicht so streng gehandhabt, wie man meinen könnte.

Einsatzplan
Monday, 08:00 - 09:40 Sitting in on form 3 Math Mr. Gilles
Monday, 09:40 - 11:20 Sitting in on form 4 CS Mr. Fritz
Monday, 11:20 - 12:10 Sitting in on form 2 CS Mr. Fritz
Monday, 12:40 - 02:20 Sitting in on form 3 CS / sitting in on form 4 math

Tuesday, 08:40 - 09:40 Repetition math on form 3 EE

Wednesday, 09:40 - 11:20 Repetition math  on form 3 B/C and WMF
Wednesday, 11:20 - 01:30 Repetition math on form 1

Thursday, 08:00 - 09:40 Repetition math on form 2 B/C and WW
Thursday, 12:40 - 14:20 Repetition math on form 2 EE and WMF

Friday, 08:00 - 09:40 Sitting in on form 1 CS Anti Ngema
Friday, 09:40 - 11:20 Sitting in on form 1 math Mr. Gilles


Samstag, 14. Februar 2015

Mountain Race



Helfer müssen die Läufer stützen
 Es ist ein Großereignis in Kamerun: der Mountain Race, der dieses Jahr am 14. Februar stattfand. Aus allen Teilen des Landes kamen Läuferinnen und Läufer nach Buea, um auf den Mount Kamerun und wieder zurück zu laufen. Mit über 4000 Metern ist er der höchste Berg Westafrikas.
Die schnellsten Läufer benötigen dafür ca. 7 Stunden. Wie bei unseren Marathonrennen ist das Ganze natürlich ein riesiges Volksfest mit Musik, Tanz, Ständen verschiedener Organisationen und so weiter.
Die Läufer starten um 7 Uhr morgens in Stadion in Buea und kamen dann zum Teil völlig erschöpft nach 14 Uhr wieder an. Ein hartes Rennen! Aber für die Sieger lohnenswert, winkt doch ein Preisgeld von 5.000.000 CFA für den Sieger und 2.500.000 CFA für den Zweiten.

Auch hier ist Unterstützung wichtig
Eine der ältesten Läuferinnen

HIV
Ein großes und wichtiges Thema in Kamerun ist HIV. Nach Schätzungen sind ungefähr 5,5 % (WIKIPEDIA) der Bevölkerung sind HIV infiziert. Damit ist die Aufklärung über HIV ein Thema bei vielen Veranstaltungen. So auch hier beim Mountain Race. Das Peace Corps, eine unabhängige US amerikanische Organisation führte gemeinsam mit lokalen Gruppen Umfragen zu HIV durch. Bei diesen Umfragen waren auch wir Volunteers des HOTPEC dabei. Wir sprachen viele junge und ältere Besucher des Mountain Race mit einem (anonymen)  an, um herauszufinden, was sie über HIV wissen. Zum Schluss kam die Frage, ob sie schon einen  HIV-Test gemacht haben. Diesen konnten sie dann kostenlos bei den Ärzten des Peace Corps durchführen lassen. Bei Andrea und mir war die Aufklärungsrate über HIV sehr hoch. 
Ein weiteres Thema war die Nichtweiterverbreitung durch die Verwendung von Kondomen, die kostenlos verteilt wurden.





Mittwoch, 11. Februar 2015

Kribi



Die Strände von Kribi sind wirklich schön: weißer Sand und relativ flaches Wasser. Unser Hotel Costa Blanca liegt ca. 12 km vor Kribi und hat einen eigenen Strand. Es wird sehr familiär geführt und alle bemühen sich um uns Gäste.
So hat John, der Manager am Sonntag auf dem Markt einen riesigen Barrakuda gekauft, der am Nachmittag zubereitet wurde. Wir wurden eingeladen, mit allen zusammen am Tisch zu essen. Es gab Kuskus, Fleisch, Gemüse, Fisch, Plantain, Pommes (die werden hier frisch zubereitet, sozusagen handgeschnitzt) und Nachtisch sowie Kaffee. Wirklich lecker!

Gerd
Während des Essens tauchte plötzlich eine wilde Gestalt am Strand auf, die sich als Motorradfahrer entpuppte. Gerd ist aus Verden und erfüllt sich einen Traum: eine Weltreise auf dem Motorrad. Im August startete er in Deutschland und ist auf dem Weg nach Südafrika. Das ganze meistens allein auf einer schweren BMW.
Gerd Janke und ich

Es stellte sich heraus, dass ich gemeinsame Berührungspunkte mit Gerd habe, da er bis letztes Jahr als Prüfer bei der Agentur für Arbeit tätig war und unter anderem die ausbildungsbegleitenden Hilfen (abH) in Freiburg prüfte. Mit ihm hatten wir rege Gespräche und es war interessant, zu hören, wen er auf seiner bisherigen Reise kennengelernt hatte. Auf seinem Blog www.zeitlos-on-tour.com berichtet er regelmäßig von seinen Tourerlebnissen.

Big John
Im Hotel wohnt auch ein Arzt aus Ontario/Kanada, der bei Ärzte ohne Grenzen (Medicine sans Frontiers) in der Zentralafrikanischen Republik arbeitet. Nach sechs Monaten Tätigkeit im bürgerkriegsgeschüttelten Zentralafrika musste er zum Ausspannen nach Kamerun. Was er uns über seine Tätigkeit erzählte war alles andere als schön. So sind einige seiner Kollegen umgekommen und er versucht, die medizinische Versorgung so gut als möglich aufrecht zu erhalten.







Chut de Lobe
Südlich von Kribi gibt es die Lobe Wasserfälle. Der Lobe-Fluss stürzt hier ca. 10 Meter hinunter direkt ins Meer. Ein seltenes Schauspiel auf 50 Meter Breite. John, der Manager hat Karin, Hanne, Big John und mich zu den Wasserfällen gefahren und dort für uns eine Bootsfahrt und das Essen direkt am Strand arrangiert. Auch die Heimfahrt mit dem Taxi wurde von ihm geklärt. So konnten wir mit dem Holzboot, das zeitweise gefährlich schwankte, bis unterhalb der Wasserfälle fahren.
Nach der Bootsfahrt gab es eine riesige Portion Crevetten, die hier eine Spezialität sind. Dazu Pommes und Fried Plantain. Wir haben die ganze Platte weggeputzt, wobei Big John das wenigste gegessen hat.

Kribi Town
Kribi selbst ist eine sehr weitläufige Stadt, die kein richtiges Zentrum aufweist. Wir besuchten die katholische Kirche, die noch aus der deutschen Zeit stammt und den Fischmarkt. Auch dort kann man in den Kneipen am Hafen leckeren Fisch und Crevetten essen. Was wir natürlich wieder gemacht haben. An den Straßen gibt es viel zu kaufen und Karin hat sich ein schönes Kleid gekauft. Es ist auch interessant, durch die Märkte zu schlendern mit ihren vielfältigen Angeboten.

Die ersten Tage




Mit SES hatte ich vereinbart, dass ich erst am 16.02. mit meiner Arbeit beginnen werde und die ersten 14 Tage mit Karin Urlaub mache. Normalerweise soll der Urlaub am Ende des Einsatzes stattfinden, falls etwas passieren würde.
Nachdem wir montags nach einer kurzen Nacht einkaufen waren, damit wir unser Zimmer fertig einrichten konnten, war natürlich große Begrüßungsrunde angesagt. Alle freuten sich, Karin und mich wieder zu sehen.
Beim Besuch der neuen Baby's Unit konnten wir auch den Baufortschritt sehen.
Der große Raum der neuen Baby's Unit

Am Dientag fand im HOTPEC ein Contest von Schulen stattfand. Verschiedene Schulen maßen sich in Song, Balletttanz und Traditionale Dance.  
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Die Siegergruppe

Die Traditional Dance Group des HOTPEC gewann in ihrer Disziplin. Überhaupt fand in dieser und der nächsten Woche kein Unterricht statt. In diesen Tagen bereiteten sich die Schülerinnen und Schüler auf ihre Wettbewerbe im Singen und Tanzen und in sportlichen Aktivitäten vor. Gleichzeitig stand auch Marschieren Üben  für den 11. Februar auf dem Programm, an dem es einen großen Marsch der Schulen gibt. So sahen wir jeden Tag Gruppen von Schülern auf dem Gelände marschieren üben .
Anschließend sollte dann das Leitungsmeeting stattfinden, an dem wir Volontäre alle teilnehmen sollten. Dies musste aber aufgrund eines schweren Busunfalles ausfallen, bei dem auch ein Student des HOTPEC verletzt wurde.
Am Mittwoch fuhren wir mit Public Transport nach Limbe an den Etissa Beach. Karin hatte Geburtstag und so luden wir Hanne, Andrea und Jana dazu ein. Geburtstag ist in Kamerun nicht wichtig. Viele Leute kennen ihr richtiges Geburtsdatum nicht und so wird dieser Tag auch nicht gefeiert. Für uns war es schön, wenn auch der Fisch dieses Mal nicht so gut schmeckte wie sonst. Wir waren allerdings auch die einzigen Gäste. Dafür hatte es tolle hohe Wellen.
Andrea in den Wellen, die über 2 Meter hoch waren
Karin, Hanne und ich beschlossen dann, noch ein paar Tage nach Kribi zu fahren. Kribi liegt im Süden von Kamerun und hat sehr schöne Strände und auch ein wenig Tourismus.