Montag, 23. März 2015

Balustrade

Das Geländer ist für den ersten Anstrich aufgestellt
Sie wird Wirklichkeit: unsere Balustrade an unserer Terrasse. Bolvin arbeitet viel und hat schon vier Elemente von fünf fertig. Inzwischen läuft auch seine Flex wieder und er ist dabei, alle Schweißnähte zu verputzen. So denke ich, dass er tatsächlich Ende der Woche fertig wird. Da braucht es dann alle starken jungen Männer, um die schweren Teile auf die Terrasse zu hieven. Aber das wird auch klappen.

Samstag, 21. März 2015

Honig

Der "Honigkuchen"
Da vor mir Beatrice sitzt und gerade Honig "schleudert", muss ich darüber auch noch berichten.
Honig ist eigentlich die Domäne von Fritz und er hatte vor, im HOTPEC mehrere Bienenstöcke aufzustellen. Diese Woche erklärte er mir jedoch, dass daraus nichts werden würde: er könne die Schülerinnen und Schüler nicht dazu bewegen, in dieses Projekt einzusteigen und zum anderen wäre es für Schüler und Bauern zu gefährlich mit vielen Bienen. Das ist schade, denn der Honig hätte sich bestimmt gut verkaufen lassen.

Es gibt jedoch auf dem Gelände unten am Bach einen Bienenstock und heute Abend, als die Bienen schon "schliefen", hat Beatrice geerntet. Das ist bei nicht so wie bei uns. Bei uns bekommen die Bienen eine "Wabenbauhilfe", so dass die Waben schön geordnet im Stock sind. Diese Bauhilfe fehlt hier und so bauen die Bienen ihre Waben ungeordnet und heraus kommt ein riesiger Klos von Wachs mit Honig, ich nenne ihn "Honigkuchen".
Honig wir abgefüllt
In einem ersten Verfahren hat nun Beatrice mit Hilfe von Eimern, Tüchern uns Sieben den Honig vom Wachs getrennt. Der Rest Wachs wird dann gekocht, so dass sich das Wachs über dem restlichen Honig absetzt.

Ein erster Test hat ergeben, dass der Honig hervorragend schmeckt.

Am Schluss waren es sieben Liter!

Trauer für den Chief

Der Chief - das ist hier in Kamerun eine wichtige Person. Er ist sozusagen der Häuptling eines Dorfes und eine traditionelle Einrichtung. Dabei hat er keine administrativen Rechte wie ein Bürgermeister aber er vertritt die Einwohner seines Dorfes gegenüber der Administration. Nun ist der Chief unseres Dorfes ,zu dem das HOTPEC gehört, nach längerer Krankheit am 7. März gestorben. Die Trauerfeier fand allerdings erst heute statt. Leider durften wir keine Bilder machen, da es sich um eine traditionelle Trauerfeier handelte - und das haben wir auch akzeptiert. Am nächsten Morgen habe ich das Bild vom Palace gemacht.

The Palace of Chief Eysinge Ewule Thomas
Um zehn Uhr sollten wir losgehen, aber es gab die übliche Verspätung. Das war auch gut so, denn morgens gab es noch einen Wolkenbruch mit starkem Wind, der unsere Terrasse überschwemmte und die Möbel verschob. So kamen wir dann um zwölf oben an der Straße beim "Chief Palace" an. Hier darf man sich allerdings keinen Palast vorstellen, sondern es handelt sich um ein besseres Wohnhaus, das normalerweise auch als Bar dient. Wir hatten auch etwas zu essen dabei, denn es ist üblich, dass diejenigen, die das können, etwas mit bringen. Das gemeinsame Essen ist dann der Abschluss jeglicher solcher Veranstaltungen (Trauerfeiern, Hochzeiten, Graduiertenfeiern usw.).

Die Veranstaltung hatte schon begonnen und es wechselten sich Reden, Gebete und Lieder ab. Alle hatten zugewiesene Sitzplätze die Familie, die Freunde und die Bewohner des Dorfes. Die anderen Chiefs von Buea waren auch gekommen und der Polizeichef als Abgesandter der Administration. Der Sarg des Chiefs war allerdings nicht zu sehen, da er traditionell in einer Laubhütte aufgebahrt wurde, in die nur die Familie und einige andere Chiefs durften. Betreten wurde diese Laubhütte rückwärts, also mit dem Rücken und Hinterteil zuerst.

Für mich am schönsten und eindrucksvollsten waren die in der Sprache des Dorfes gesungenen Gospelsongs verschiedener Gruppen. Auch zwei der Pastoren haben gemeinsam ein Lied gesungen. Ob das allerdings ein Hochgenuss war, musste an diesem Nachmittag jeder für sich selbst entscheiden.

Nach dem offiziellen Teil ging es dann zum Essen, bei dem wir zuerst nicht wussten, wo unser Platz war. Letztendlich landeten wir im Haus des Chiefs, wo auch die anderen Chiefs zu Essen waren. Es gab wieder afrikanisches Essen mit Gerichten die für uns neu waren, aber wieder gut geschmeckt haben.

Donnerstag, 19. März 2015

Geländer


Außen geht es gute fünf Meter hinunter
Da uns auf unserer Terasse immer viele Kinder immer besuchen und die kleine Ethel von nebenan gerade laufen lernt, hab ich beschlossen, Geld für eine Terrassengeländer zu sammeln.

Bolvin, unser "Welder", hat eine Zeichnung angefertigt, die auch Mama Beatrice Billigung fand. Schließlich müssen die Leute hier nachher das Geländer sehen und nicht ich. Auch einen Kostenvoranschlag hat er abgeliefert, so dass ich ihm guten Gewissens über Beatrice die erste Rate geben konnte. An dieser Stelle nochmals Vielen Dank an diejenigen, die mich bei diesem Vorhaben unterstützten. Hier geht es wirklich um die Sicherheit der Kinder

Materialanlieferung
Das Material wurde mit unserem alten Schulbus angeliefert und nach dem Ausladen hat Bolvin sofort seine Arbeit aufgenommen. Allerdings entsprach seine Schweißerausrüstung nicht gerade den Sicherheitsbestimmungen, so dass ich ihm das nötige Rüstzeug sponserte. Seither hat er immer seinen blauen Bauhelm auf, wenn er nicht gerade schweißt.







Bolvin beim Schweißen
Am Geländer wird von Bolvin, fleißig gearbeitet. Ich konnte ihm schon viel Geld geben, damit er Material einkaufen konnte. Laut seiner Aussage möchte er zwei Wochen für die gesamte Arbeit brauchen. Inzwischen sind auch schon drei Elemente fertig.

Zwischenbericht

Nun habe ich schon ein paar Tage nichts mehr geschrieben und es wird Zeit, mal wieder einen Zwischenbericht zu geben.

Nach dem Frauentag am Sonntag, dem 8. März waren es nur noch zwei Tage bis zur Abreise von Karin. Ihr Aufenthalt ging dem Ende zu und war noch ausgefüllt von Stoffe kaufen, zur Schneiderin gehen und neue Kleider anprobieren und am Schluss noch Obst kaufen. Das Obst ist hier so billig und gut, dass es sich lohnt, was mit zu nehmen. Vor allen Dingen ist jetzt die Mangozeit angebrochen und die schmecken wirklich fantastisch.

Am 9. Februar gab es dann noch ein Abschiedsessen für Karin und es war gleichzeitig das Geburtstagsessen für Hanne. Fritz und ich brachten dann gemeinsam mit unserem Fahrer Christoffer Karin zum Flughafen. Diesen durften wir dieses Mal ohne Probleme betreten und so gingen Fritz und ich mit zur Gepäckaufgabe. Hier hatten sie eine riesige Klimaanlage in Betrieb genommen, in deren Luftstrom es eisig kalt war. Sonst herrechen in diesem Gebäude bestimmt 35 °C. Deshalb verabschiedeten wir uns auch von Karin und fuhren wieder nach Hause.

Die nächsten Tage vergingen mit Unterricht/Nachhilfe/Wiederholung usw. Man benötigt hier viel mehr Zeit, um alles zu tun. Just in Time ist hier nicht angesagt!

Immer kommen auch Kinder zu uns auf die Terrasse. Oft wollen sie Memory spielen oder etwas anderes. Oder sie wollen Wasser für uns tragen, weil sie dann immer etwas bekommen. Obst oder eine Süßigkeit. So ist hier immer etwas los.

Am Samstag, 14. Februar fuhren Andrea, Jana und Freunde von Ihnen nach Limbe an den Strand und am Sonntag Hanne und Birgit. Für mich war das eine Gelegenheit, hier ohne viel Trubel Zeit zu haben. Die Kinder sind nämlich vormittags alle in der Kirche.

Am Montag waren dann Hanne und Birgit damit beschäftigt, letzte Erledigungen vor ihrer Abreise am Dienstag Abend zu machen. Dazu gehörte ebenfalls Stoffe kaufen und die Schneiderin zu besuchen. Dienstag Abend wurden dann Hanne und Birgit verabschiedet und von Fritz und Christoffer zum Flughafen gebracht.

Andrea und Jana waren nach Yaundé gefahren, um dort bei der Ausländerbehörde ihre Pässe verlängern zu lassen. Sie kommen am heutigen Donnerstag abends wieder zurück.

Dienstag, 10. März 2015

Womensday - Artikel von Karin

"happy womenday" so wurde ich gleich heute morgen begrüßt, als ich mich in meinem Frauentagskleid zunächst ins Krankenhaus zu Andrea aufgemacht habe , um ihr Frühstück zu bringen. Hier ist gerade "Hochsaison" für Malaria. Ich hoffe, ich bleibe verschont.





Es war heute ein sehr beeindruckender Tag für mich. Die Frauen der verschiedenen Betriebe oder Organisationen treffen sich alle in Kleidern, die aus dem diesjährigen Frauentagssstoff geschneidert sind. Dann marschieren sie mit Postern und Fahnen auf der Straße an zwei Tribünen vorbei. Wir sind von Hotpec mit Banner und der kamerunischen und deutschen Fahne marschiert. Danach wurden Fotos gemacht und anschließend kam der beeindruckendste Teil.
Wir 27 Frauen von Hotpec sind im Bus, der für 10 Plätze vorgesehen ist, laut Frauenlieder singend zur Kneipe zum essen gefahren. Vorne am Bus war das Banner festgebunden und die Fahnen wehten aus den Fenstern. Dann gab es laut singend eine Polonaise um die Tische herum. Anschließend Diskussion um Frauenforderungen und dann Fisch, der mit den Fingern gegessen wurde.Nach dem Essen hat sich die Versammlung wie hier üblich schnell aufgelöst.


Gestern gab es einen Workshop im Vorfeld zum Frauentag. Ich durfte dort einen Vortrag zum Frauentag halten. Auch das war eine sehr interessante Erfahrung für mich. Es waren etwa 40 Frauen da. Regina hat zum Teil auf Pindgin noch Erläuterungen gegeben und dann noch selbst einen Vortrag gehalten. Die Art hier zu reden, unterscheidet sich schon stark von unserer. Alles ist sehr viel engagierter und viel lauter und mit viel Bewegung. Die letzten beiden Tage waren sehr aufregend und ich bin ein bisschen traurig, dass ich morgen schon zurück fliegen werde. Morgen Abend haben wir noch ein großes Abschiedsessen.

Sonntag, 8. März 2015

Kumba

Nicht nur das Waisenhaus HOTPEC ist für Zadock und Beatrice wichtig. Es geht ihnen auch darum, Menschen in die Lage zu versetzen, soviel Geld zu verdienen, dass sie ihre Kinder zu Schule schicken können. Ein Teil der Kinder im HOTPEC sind nämlich keine Waisen, sondern wurden von der Straße aufgegriffen. Ihre Eltern sind arme Landbauern und haben keine Möglichkeit, das Schulgeld zu bezahlen. Prostitution bei den Mädchen und Kriminalität bei den Jungen sind zwei Folgen davon.
Riesige Hallen
So hat Zadock in Kumba, einer Stadt ca. 1 Fahrstunde nördlich von Buea, mit örtlichen Bauern zusammen eine Kooperative gegründet. Damit sollen sie ihre Produkte, die sie bisher vorwiegend auf Märkten und am Straßenrand angeboten haben, gemeinsam vermarkten können. Dies passt genau zu dem Wahlspruch von Zadock und Beatrice: "Faith Without Work is Dead". Ich übersetze ihn sinngemäß mit "Wenn Du nur glaubst und nicht arbeitest, wirst Du sterben". Das passt auf das, was die beiden hier machen. Sie sind nämlich sehr gläubige Menschen, arbeiten beide aber sehr hart. Beatrice hier im HOTPEC und Zadock in der Kooperative.

Zadock erklärt das Projekt. Niels Petersen hört aufmerksam
zu. Ganz rechts Niels Ladegaard
Diese nimmt immer konkretere Formen an. So besuchten Karin und ich gemeinsam mit Hanne und Zadock im Winter 2013/2014 die Kooperative in Kumba. Dabei besichtigten wir eine ehemalige Kaffee- und Kakaufabrik mit riesigen Hallen. Die Fabrik stand lange Zeit leer und so wuchsen Gras und sogar Bäume auf dem Gelände. Leider habe ich von damals keine Bilder zum vergleichen dabei.Jetzt besuchte der dänischer Landwirtschaftsberater Niels Ladegaard (ich berichtete auf meinem letzten Blog über ihn) gemeinsam mit dem dänischen Schweinezüchter Niels Petersen die Kooperative. Niels Petersen möchte auch im Ausland in landwirtschaftliche Projekte - vor allen in die Schweinezucht - investieren.
Niels Petersen kontrolliert eine Mauer
Birgit und ich fuhren gemeinsam mit Zadock, Beatrice und den beiden Dänen nach Kumba, wo uns eine Delegation der Kooperative empfing. Gemeinsam besichtigten wir die Hallen, die ein ganz anderes Bild boten, als vor eineinhalb Jahren.
Anschließend fuhr Zadock mit den beiden Dänen noch nach Bamenda und Befang ins sogenannt Grasland (siehe meinen letzten Blog), wo auch eine Kooperative entstehen soll. Birgit und ich mussten uns leider ausklinken, da am Sonntag Frauentag ist und Karin am Montag Nacht wieder nach Deutschland zurück fliegt.

Ein "Mauerblümchen" blieb noch stehen

Freitag, 6. März 2015

Malaria

Zur Zeit vergeht kaum ein Tag, an dem hier im HOTPEC ein Malariafall auftritt. Anfang der Woche hat es Mama Beatrice, unsere Direktorin, erwischt und zur Zeit liegt Andrea im Krankenhaus.Auch die Kinder haben immer wieder Malaria. Uns wurde erklärt, dass so kurz vor der Regenzeit die Hochzeit für Malaria sei und dass wir deshalb besonders vorsichtig sein sollen: tagsüber einsprühen und nachts nicht ohne Moskitonetz schlafen. Wir haben hier den Vorteil, dass häufig ein Wind weht, den die Moskitos nicht lieben. Allerdings weht er nicht dauernd.
Da es unterschiedliche Meinungen über Malariaprophylaxe gibt, habe ich beschlossen, keine zu machen und bei Anzeichen von Malaria sofort ins Krankenhaus zu gehen.

Unterricht

Manchmal dachte ich, ich hätte das Schulsystem am Vocational College hier durchschaut. Doch dann zweifle ich wieder stark daran. So herrscht im Unterricht der Lehrer große Disziplin. Wird sie nicht eingehalten, gibt es Strafen wie zum Beispiel auf den Boden knien. Allerdings wird der Stundenplan nicht immer eingehalten.
So auch am heutigen Freitag. Eigentlich hätte Aunti Ngema um 8:00 Uhr Computer Science in Form 1. Da sie jedoch nicht auftauchte (sie hat schätzungsweise viel im Office zu tun), habe ich den Unterricht mit meinen Laptops übernommen. Die Schüler arbeiten gerne mit den Laptops, da dies die einzigen Gelegenheit für sie ist, etwas am Computer zu machen. Die dritte und vierte Stunde sollte dann Mr. Gilles mit Mathematik bestreiten. Der war zwar im Hause, schrieb aber noch über längere Zeit einen Test in Form 2. Also habe ich nach Absprache mit ihm auch den Mathematik-Unterricht übernommen.
Auch gestern wollten die Schüler von Form 1 mit mir Unterricht machen. Sie sagten mir, sie hätten keinen Lehrer. Allerdings hatte ich mich da schon in Form 2 für den Ergänzungsunterricht eingeteilt.
Es gibt viele Unterrichtsausfälle und der Headteacher beklagte sich schon bei mir über zu wenig Unterrichtsräume und Lehrer. Da das Dach des Workshops noch nicht repariert ist, findet Werkstattunterricht nur in der Theorie statt und dann fehlen natürlich Räume.
Jetzt habe ich bis Montag unterrichtsfrei und schaue dem Treiben der Kinder auf dem Hof zu.

Der Berg ruft!

Da ich am 2. März Geburtstag hatte, habe ich mir erlaubt, am Montag und Dienstag vom Unterricht frei zu nehmen. Für diesen Tag habe ich mir eine Tour zum Mount Kamerun gewünscht. Es sollte am ersten Tag zum Zeltplatz "Mens Spring" gehen, dann am Montag zu den Vulkanen und am Dienstag wieder zurück. Mit von der Partie waren Birgit, Andrea, Jana, Karin und ich.

Sonntag, 1. März
Noch geht's gemütlich durchs Farmland
Um 6:30 Uhr klingelt der Wecker. Wir müssen raus, da wir zwischen sieben und halb acht bei Thompy, unserem Guide, sein sollen. Am Abend vorher haben wir schon gepackt, so dass es nach einem kräftigen Frühstück fahren wir ziemlich weit nach oben zu Thompys Haus, wo schon die Porter warteten. Die Porter sind die Träger, die für uns Zelten, Isomatten, Schlafsäcke, Essen usw. nach oben transportierten. Wir mussten nur unseren Tagesrucksack tragen mit Keksen, Bananen und Wasser und Regensachen.
Dann ging es mit dem Taxi zum Ausgangspunkt der Wanderung. Der erste Teil am Farmland entlang war noch angenehm, dann ging es los: sieben Stunden bergauf über Stock und Stein. Am Wegrand gab es immer wieder viel Fauna zu bewundern. Birgit und mir fiel es immer schwerer, den Weg zu bewältigen und wir waren froh, als Thompy uns Stöcke schnitt. Anschließend ging es durch die Savanne, die wohl erst vor kurzem abgebrannt wurde. Laut Thompy durch - illegale - Jäger, die damit die Antilopen trieben um sie dann abzuschießen. Wir durchquerten dann das Lavafeld, das beim letzten Vulkanausbruch entstand und den Elefanten den Weg zum Mens Sprich abschnitt.
Ein Problem war das Wasser: da unsere Porter mit dem weiteren Wasser nicht so früh los gingen, kamen sie erst kurz nach uns in Mens Spring an und wir mussten mit unseren Wasservorräten streng haushalten.
Kurze Rast nach großer Anstrengung
So kamen zumindest Birgit und ich völlig erschöpft und am Ende unserer Kräfte an und legten uns erstmal ins Gras. Inzwischen kamen auch unsere Porter an und wir konnten zunächst einmal unseren Durst stillen.
Men Spring war eine Enttäuschung. Da diese Quelle früher mal von Elefanten als Wasserstelle verwendet wurde, dachte ich, dass zumindest ein Teich vorhanden wäre. Doch das erwies sich als Trugschluss. Die Quelle war eingefasst und mit einem Deckel von ca. 20 x 30 cm versehen. Das Wasser musste man mit einer abgeschnittenen Wasserflasche schöpfen. Vor der "Quelle" befand sich nur eine Pfütze- An waschen war hier nicht zu denken.
Thompy beim Kochen
Die Porter und Thompy stellten die Zelte auf und bereiteten die Kochstellen vor. Sie hatten alles dabei, sogar frischen Fisch. Thompy frittierte ihn in Öl. Dazu gab es Reis mit Erdnusssoße. Es dauerte allerdings noch einige Zeit, bis das Essen fertig war und so aßen wir im dunkeln. Es schmeckte hervorragend. Da wir alle müde waren, gingen wir früh zu Bett. Wir im Zelt und die Porter mit ihren Schlafsäcken auf Heubetten.

Montag, 2. März
Es ist schon toll, morgens im Zelt im Freien aufzuwachen und den Sonnenaufgang zu genießen. Karin wünschte mir alles Gute zum Geburtstag und bald gab es Frühstück:
Das kamerunische Vierkantbrot mit Erdnuss-Kakao-Creme. Allerdings hatten wir vorgesorgt und Kiri-Käse, vegetarischen Brotaufstrich und Salami dabei. So konnten wir auch dieses Brot essen. Als Getränk gab es frisch aufgebrühten Pfefferminztee, der dort in Massen wächst. Nach dem Essen hatten die Porter viel Zeit, die Zelte anzubauen und alles zu verpacken. Wir fünf machten uns auf, die Krater zu besichtigen.
Durch den Vulkansand
Zunächst ging es wieder bergauf, aber nicht so anstrengend wie am erste Tag. Der Weg war weitgehend einfach und wir durchquerten Lavafelder und Lavasand bis wir zu den Vulkanen kamen. Thompy erzählte uns, dass es insgesamt 14 Vulkane in dieser Gegend gibt, die jederzeit wieder aktiv werden können. Es war beeindruckend, vom Kraterrand in den Vulkantrichter zu schauen. Die Steine am Kraterrand waren warm, so dass wir einen Eindruck bekamen, was ein paar Meter unter und geschieht.
Vulkane, Vulkane, Vulkane
Nach ausführlicher Besichtigung der Krater ging es wieder abwärts. Wir beschlossen, noch einige Zeit zu laufen, damit wir am dritten Tag nicht mehr so viel haben. Wir waren nämlich abends, das heißt um 16 Uhr, zum Essen eingeladen. So ging es den gleichen Weg zurück, was für mein Knie nicht immer angenehm war. Am ersten Lagerplatz kamen wir schon um 15 Uhr an, was definitiv zu früh war, so dass wir uns entschieden, weiter zu laufen und uns einen Lagerplatz im Wald zu suchen.
Zeltplatz mitten im Wald
An einer ebenen Stelle schufen die Porter in kurzer Zeit einen Lagerplatz für unsere Zelte und für die Kochstelle. Heute gab es Spaghetti mit Tomatensoße, in der auch eine große Menge frisches Gemüse war. Es schmeckte wieder sehr gut und wir tranken dazu eine Flasche Wein auf meinen Geburtstag.




Dienstag, 3. März
Nach einer angenehmen Nacht und einem ausführlichen Frühstück wieder mit frisch gebrühtem Pfefferminztee und unseren zusätzlichen Vorräten ging es zurück nach Bogwango im Norden von Buea.









Dort verabschiedeten wir uns von unseren Portern und von Thompy und mit dem Taxi ging es zurück nach Mile 14 zum HOTPEC. Drei erlebnisreiche und anstrengen Tage lagen hinter uns.